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Georg Friedrich Händel (1685-1759): Johannes-Passion (1704):Passionskonzert

In der St. Marien Kirche, Neunkirchen, wird an Karfreitag mit der Johannes-Passion von Händel eine besonders ausdrucksstarke und selten zu hörende Passionsmusik aufgeführt.
Kreuz am Himmel
Datum:
Freitag, 29. März 2024 19:30
Von:
Gesamtleitung Jan Brögger
Ort:
Pfarrkirche St. Marien
Marienplatz 1
66538 Neunkirchen

Händels Passion nach dem Evangelisten Johannes wurde 1704 in Hamburg vollendet und im gleichen Jahr dort zum ersten Mal aufgeführt. Es ist Händels erstes Oratorium und die erste Passion im damals neuen dramatischen Stil. Dieses Werk eines Neunzehnjährigen (!) weist alle Vorzüge und Nachteile eines Jugendwerkes auf: kraftvoll und ursprünglich in der Aussage, dabei sich häufig über die Konventionen der damaligen Zeit hinwegsetzend im Formalen. Dieser Umstand gab Johann Mattheson, einem anerkannten Musikschriftsteller zu Händels Zeiten, die Möglichkeit, die Komposition in seiner berühmten, äußerst umfangreichen Kritik (52 Seiten!) gehässig herabzusetzen und es damit einerseits der Vergessenheit zu entziehen, andererseits aber auch den Verlagen bis in die 1950er Jahre hinein suspekt erscheinen zu lassen.

Und das, obwohl diese Kritik erst 21 Jahre (!) nach der fast vergessenen Uraufführung veröffentlicht wurde. Kompetenzschwierigkeiten und persönliche Eifersucht reizten Mattheson, Händel mit der blanken Waffe anzugreifen.

Die Stimmen jedoch, die sich für diese Passion einsetzen, mehren sich von Tag zu Tag und wischen die dem Geist Matthesons entsprungenen Vorurteile hinweg.

Das Werk ist eine temperamentvolle Jugendarbeit, in der das dramatische Geschehen des Bibeltextes mit ausdrucksvollen Chören, expressiven Soli scharf herausgearbeitet ist, und die den späteren Musikdramatiker Händel deutlich verrät.

Besonderes Augenmerk verdienen sicherlich die Chöre, die zuweilen an die dramatischen Chöre der Johannes-Passion von Bach heranreichen. Prägnante Sologesänge und der bedeutende Schlusschor runden das Bild eines leidenschaftlich empfundenen Oratoriums ab.

Für unsere Aufführung ist es erwähnenswert, dass der Chor, das VokalEnsemble St. Marien Neunkirchen, nur aus wenigen Sängerinnen und Sängern besteht, die auch die Soli übernehmen. Die Aufführung dieses Werkes war eigentlich bereits für das Jahr 2020 geplant, wurde aber durch die Pandemie unmöglich gemacht. So ist es das erste Chor-Projekt des VokalEnsembles seit der Corona-Pandemie.

Eine in jeder Hinsicht lohnende Passionsmusik, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Kürze besticht: die ganze Passion dauert ca. nur eine Stunde!

Ausführende sind:

  • Jessica Quinten und Beate Günther, Sopran
  • Maria Eichler, Mezzosopran,
  • Michael Hasselberg, Tenor (Evangelist)
  • Patrick Schnur, Tenor (Pilatus)
  • Bernd Bachmann, Bass (Jesus)
  • Thomas Molitor (Bass)
  • das VokalEnsemble St. Marien Neunkirchen
  • das Orchester „Camerata Instrumentale“
  • Christoph Schach am Orgelcontinuo

Der Eintritt ist frei – Spenden willkommen!
Unterstützt wird das Konzert des Fördervereines Musikfreunde St. Marien,